Seit Oktober 2011 haben gärtnern wir nun zusammen auf einem 3000qm großen Stück Land. Frank hat dazu schon hier und hier eimal etwas geschrieben.
Hier soll nun die Beschreibung der Gartenerträge erfolgen. Zunächst die Listen der Erträge. Wir schreiben, welche Pflanzen gut kamen und was wir im nächstes Jahr anders machen wollen – bis jetzt. Den das ist noch in heißer Entwicklung. Im Anschluß werden wir noch zu einzelnen Projekten etwas schreiben, die wir vorangebracht haben und was im nächsten Jahr geplant ist.
Ernte 2012
Ernteauswahl 2012.
Enricos Ernte
Ich habe 2012 in 2 Gärten (insgesamt 3200qm) erfolgreich gegärtnert. Ich habe Obst, Gemüse und Honig im Wert von ca. 600 Euro wurde geerntet. Wir haben im Garten in Prisdorf den Boden mit Hilfe von zugekauftem Kompost und Gründünger verbessert.
Erträge 2012
Prisdorf
- Radieschen 1 Bund
- Salat 7 Stück
- Puffbohne 14,5kg
- Fenchel 7 Stück
- Kartoffeln 30 kg
- Zwiebeln 1 Korb
- Zuccini 3 Stück
- Weizen 1 Schale
- Roggen 1 Schale
- Weißkohl 3kg
- Kohlrabi 1 Stück
- ein Weihnachtsbaum
Barmbek
- Radieschen 11 Bund
- Salat 20 Stück
- Spinat 1,7 kg
- Erbsen 2kg
- Kartoffeln 26.2kg
- Erdbeeren 1kg
- Buschbohne 1,2kg
- Knoblauch 4 Stück
- Rote Beete 0,5kg
- Zuccini 4 Stück
- Honig 11 kg
- Heidelbeeren kleine Schale
- Tomate kleine Schale
- Schwarzwurzel Ernte ausstehend
- Topinambur Ernte ausstehend
- Himbeere kleine Schale
- Johannisbeere 300g
Was lief gut?
Anspruchslose Pflanzen wie die Puffbohne, Kartoffeln, Zuccini, Radieschen, Fenchel, Schwarzwurzel, Topinambur, Knoblauch und Salat wurden reichlich geerntet. Zwei kleine Experimente nach Fukuokas Natural Farming liefen toll. Ein Bienenvolk hat 11kg Honig abgeworfen. Die Herstellung von Wein und Sauerkraut liefen erfolgreich. Der Zusammenhalt in der Gruppe ist fantastisch.
Was lief nicht so gut?
Da der zugekaufte Kompost in Prisdorf sehr steril war, blieben die Erträge doch etwas zurück. Auch gab es Schäden an den Kartoffeln. Rot- und Weißkohl wurden von Enrico zu dicht gepflanzt. Dadurch wurden die Köpfe auch sehr klein. Die Ernte von Roter Beete, Poree, Möhren, Weizen, Roggen und Zwiebeln war mieserabel. Auch die Stangenbohne machte in Prisdorf Probleme.
Ausblick auf 2013:
3 unserer Gärtner werden uns in Prisdorf leider berufsbedingt verlassen. Ein herzlichen Dank nochmal an Sophie, Hermann und Olaf! Die Zeit mit euch war super schön. Ich möchte die Produktion 2013 verdoppeln und Schwerpunkte auf Kompostierung, Pflanzenvergesellschaftung sowie auf den Anbau von Möhren und Porree zu setzen. Auch der Honigertrag sollte sich mit 3 neuen Völkern steigern lassen. Einen besonderen Schwerpunkt bildet für mich im nächsten Jahr auch die Fermentation von Gemüse in Zusammenarbeit mit Hans Georg vom Zaubertrank (www.zaubertrank-hamburg.de).
Franks Ernte
Ich hatte ebenfalls zwei Gärten für die Ernte. Einmal Prisdorf und einmal in Pinneberg. Zunächst hier erst einmal die Ertragsliste:
Prisdorf
Gemüse
- Spinat: 2kg
- Erbsen: 1kg
- Bohnen: 3 kg (überwiegend) weiße Saubohnen
- Kartoffeln: 6kg
- Zucchini: 6 Stück (circa 4kg)
- Kürbis: 5 Stück (circa 8 kg)
- Grünkohl: 5kg
- Weißkohl: 8kg
- Rotkohl: 2kg
- Tomate: 2,5kg
- Salat: 5 Stück (circa 2,5kg)
- Zwiebeln: 5 Stück (circa 0,5 kg)
- Kohlrabi: 4 Stück (circa 1kg)
- Möhren: 4 stück (circa 200g)
- Rote Beete: 1kg
- Rettich: 6kg
- Diverse Kräuter
Kohlernte 2012
Obst
- Pflaumen: 2,5kg
- Quitten: 1,5kg
- Kirschen: 1kg
- Äpfel: 25kg
- Apfelwein: 20 Liter
Zusätzlich aus Pinneberg
- 6 Fenchel (2kg)
- 8 Salatköpfe (2,3kg)
- 6 Gurken (2kg)
- 1 kg Tomaten
- 2 Kürbisse (4kg)
- 3 Schalen Himbeeren (600g)
Saat (in x-facher Menge eingesetzter Saat)
- Brokkoli 30x
- Bohnen 6x
- Erbsen 4x
- Kapuzinerkresse: 10x
- Sonnenblumenkerne: 1kg
Pilze
Austernpilze in Blechdosen
Summe: 57,5 kg Gemüse, 30kg Obst, 20 Liter Apfelwein zusätzlich ca. 12kg und Saat sowie ein kg Pilze.
Ich bezifferen den finanziellen Wert mit circa 380 Euro. Die investierte Zeit betrug circa 3,5h pro Woche (180 Stunden im Jahr). De größte Zeitanteil ging jedoch in die Beetvorbereitung, die nächstes Jahr nicht wiederholt werden muss. Außerdem haben wir an vielen Projekten gearbeitet, die nicht direkt zu Ernten führen.
Einge Pflanzen gingen nicht gut: darunter u.a. Kartoffeln, Mais, Buschbohnen, Karotten, Pastinaken und Tompinabur – die Gemüseernte hätte andernfalls leicht doppelt so hoch ausfallen können! Der Lehmboden war trotz Einarbeitung umfangreicher Humusmengen nicht für Wurzelgemüse geeignet. Auch die Apfelernte war dieses Jahr sehr enttäuschend. Allerdings war sie wohl im ganzen Gebiet nicht besonders gut – wegen der Spätfröste. Eine Gegenmaßnahme – wie ich in Lammas in Wales gelernte habe – ist das Mulchen im Spätwinter: so hält man den Frost etwas länger im Boden, wodurch die Blüten im Jahr etwas später kommen (1-2 Wochen), was ggf. reicht die Spätfröste zu umgehen! Nachmachen!
Gärtner im Jahr 2013.
Ich werde hier 2013 mehr mit überirdischen Anbaumethoden arbeiten: Kartoffeltürme, Hochbeete usw. Enrico hat es auf seinem Flächenteil im Garten vorgemacht und (2012) fast 60kg Kartoffeln geerntet! Um insgesamt den Verlust durch Unkraut zu begrenzen (vor allem Quecken) werde ich im 2013 intensiver mulchen (mit Stroh). Auch werde ich mich darum Bemühen den Boden mit Pferde- und Schweinemist fruchtbarer zu machen (Pferdestall und Schweinzucht in der Nähe).
Ich will im nächsten Jahr zusätzlich zu den einjährigen Gemüsepflanzen mit mehrjährigen Gemüsepflanzen arbeiten. Dazu gehört z.B. Guter Heinrich (Spinat und Brokkoli-Ersatz). Außerdem möchte ich mich Kräuterauszügen und -jauchen Arbeiten, um dem Bodenleben adäquatere Ernährung zukommen zu lassen. Das ist wichtig, den entgegen der von Justus von Liebig geprägten Vorstellung, nach der sich Pflanzen allein von im Wasser gelösten Ionen etc. ernähre, werden Pflanzen in Wahrheit durch komplexe Wechselwirkungen mit dem Bodenleben (Einzeller, Bakterien und Pilze) u.a. mit großen Molekülen adäquat ernährt. Das ist auch ein Grund für die Anfälligkeit regulärer Ackerbaumethoden und deren Bedarf für chemische „Schutzmittel“ (den Schutzen tun die nicht: die machen noch mehr kaputt). Aber zur Landwirtschaft a.a.O. mehr.
Weitere Projekte.
Wir haben im Vordergarten einen Blumenwall gepflanzt…
Blumenwall
… und Beete entlang des Weges mit Lavendel und Rosen gespickt.
Typische Arbeitsverteilung: Sophia (Maik und Lenes Tochter) macht die Arbeit und Frank spielt mit der Puppe 🙂
Der Teich ist leider immer noch nicht dicht, aber Frank gibt noch nicht auf und versucht ihn weiter mit natürlichen Methoden zu isolieren. Enrico und Frank haben einen Kaninchenstall gebaut.
Enrico beim Hasenstallbau.
Sebi, Hermann, Uwe, Anne und Frank haben ein Lastenrad gebaut.
Lastenrad fast fertig.
Unter Anleitung von Stefan und Sophie haben wir unsere Bäume weiter beschnitten. Mehrer Male haben wir die Hütte neu strukturiert und dort jetzt eine Planwand angebracht: ein Whiteboard haben wir mit großen transparenten, wiederbeschreibbaren Folien bestückt: so können wir jetzt auf mehrern Ebenen Dinge zu Planungszwecken zeichnen. Wir haben mehrere kleine und ein großes Fest gefeiert. Der Wasserlauf von den Wasserkontainern hinterm Haus in den Garten funktioniert (bis auf den undichten Teich). Die Komposttoilette ist fast fertig. Wir haben insgeamt drei Bienenvölker und bis heute (2. Januar 2013) scheinen sie alle noch zu leben. Wir haben Pfirische in zwei Obstbaumlebensgemeinschaften gepflanzt, die Hermann und Maik angelegt haben, wir haben mehrere Komposthaufen – einen sogar kurzzeitig Mal heiß (ging aber wieder aus, weil man den wirklich (!) alle zwei Tage wenden muss und wir alle (noch) zu weit weg wohnen). Hermann und Frank haben Holz mit Shitake-Pilzstiften bestückt und Braunkappe an einer geeigneten Stelle in den Boden eingebracht (leider ohne Erfolg, bei Shitake wissen wir das freilich noch nicht).
Mandala Garten im Herbst 2012 (nach der Sonnenblumenernte).
Projekte in 2013
Im nächsten Jahr ist die Erweiterung des Teichs geplant. Wir wollen mehr Bienenvölker. Wir werden die Beete im rechten Teil des Gartens restrukturieren und mit Getreideanbau experimentieren (bis November 2012 haben wir nie jemanden getroffen, der meinte es wäre einfach möglich sein eigenes Getreide anzubauen, dann hat Frank Erwin Zachl kennengelernt, der sagt: „ach das is a Scharn!“ und erklärt wie man mit 5 Tagen und etwas Kraft gut 180kg Roggen auf 200qm ernten kann: wir probieren es mal auf 30-50qm). Im Vordergarten soll die neue Feuerstelle und ein Bereich zum Entspannen entstehen. Im Garten hinten rechts soll ein weitere Sozialbereich enstehen. Die gehauenen Fichten wollen wir für ein Anlehngewächshaus am Bau hinten im Garten recyclen, außerdem wollen wir die Wände des Anbaus mit Stroh isolieren. Außerdem werden wir noch ein oder zwei Hühnertraktoren bauen – natürlich mit anschließender Hühnerhaltung. Bestimmt fällt uns noch viel weiteres ein, dazu dann aber a.a.O.
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